Heidepokal Roitzschjora 2005
Bericht vom Rückholer:
Naja, was soll es auch schon groß zu erzählen geben, wenn erzgebirgische Flieger mal wieder in die Ferne ziehen. Dass am Ende eine horrende Barrechnung mit nicht-genannt-werden-wollendem Betrag rauskommt ist ja fast verständlich. Immerhin waren wir dieses Jahr keine Neulinge mehr, denn für uns war das ja schon der dritte Wettbewerb. Also haben wir auch schon die Faulheit gelernt, einen Flieger grundsätzlich erst früh vor dem Start aufzurüsten. Beispiel: abends steckt das halbe Feld übereifrig die Flieger zusammen und lässt sie draußen übernachten, um dann nachts um zwei von einem gewaltigem Gewittersturm geweckt zu werden (Regen wars nicht mehr...ein Wasserfall?). Das Team der Hotel-Romea weckt auf, merkt, wie die restlichen Piloten durch den Regen zu ihren Fliegern stürmen (festzurren, gucken, streicheln) - und macht den Zelteingang zu - und schläft weiter. Denn das Flugzeug ist ja schön im Hänger :) Das hat zweimal so geklappt.
Dreimal mussten wir den Hänger anhängen, maximal 100km fahren, abenteuerlich im Dunkeln zurück (von der mit-120kmh-und-dunklem-Hänger-auf-Bundestraße-nachts-langdüs-Aktion wird besser nur auf Anfrage berichtet....). Besonders viel Spaß hatten wir mit unseren Zwickauer Kollegen, mit Felix+Anhang, mit Toby+Anhang und Jan+Anhang.
Von diversen Geburtstags- und Abschlussfeiern wollen wir lieber nicht erzählen (ich weiß nichts mehr...). Alles andere berichten die Bilder...
siehe auch www.vss-leipzig.de
Bericht vom Piloten Martin selber:
Alles begann mal wieder mit
einem völlig überladenem Auto und dem dazugehörigen Hänger in welchem sich
neben Decken, Zelten und Schlafsäcken auch ein Flieger namens „Hotel-Romeo“
kurz HR vom Typ Jantar befand. Die ersten Wettkampftage waren von Hitze und
extremer Luftfeuchte geprägt. So wurde morgens das Startfeld (70 Flugzeuge)
aufgebaut und nach ein paar Bräunungsstunden in der Sonne wieder weggeräumt.
Nachts gab's dann auch recht heftige Gewitter. Der Erste Wertungstag endete dann
für mich nach 139,8km auf dem Acker, was leider nur zum 14. Tagesplatz reichte.
Zum Glück war der Tag nicht „teuer“ da alle Teilnehmer außenlanden
mussten. Der Sonntag (31.Juli) begann recht gut. Auf dem ersten Schenkel des
350km Dreieckes nach Burg hatte ich meine „Funkpartner“ aus Zwickau, welche
6 min eher abgeflogen sind, eingeholt und sogar um ca. 10km überholt. Prompt
folgte der erste Fehler und die rausgeflogenen 10km waren weg. Kurz darauf ein
kleiner Absetzer und die ZJ, ein Zwickauer Jantar mit Pilot Jan Pampel, war 30km
voraus. Zirka 60km vor der Ziellinie traf ich den Jan wieder und wir konnten
endlich den abgesprochen Teamflug durchführen. Leider gab es für uns keinen
Endanflugbart mehr und die Wälder waren für mich auch zu groß, so drehte ich
vor einem Wald in 400m über Grund ab und ackerte. Wieder nur 14. und diesmal
wars teuer, da immerhin 9 Piloten in Roitschjora ankamen. Weiter gings am Montag
mit einer Speed Area Task. Allein unterwegs und funken ging auch nicht, da der
Logger beim Funken ausstieg. Die Wendegebiete habe ich meines Erachtens nach
recht gut abgeflogen. Viele flogen an diesem Tag zu weit in die Gebiete und
unterschätzten dann den recht langen Gegenwindschenkel zur Ziellinie. Auf
diesem Schenkel fühlte ich mich wie ein Schlepppilot, da der Kamikazetobi
(ebenfalls ein Zwickauer Pilot) nicht so richtig von meinem Seitenruder weichen
wollte. Kurz vorm Platz verloren wir uns, er erwischte den besseren
Endanflugbart und nahm mir noch 6 min ab….gggrrrr. Mit nur 34 Punkten Rückstand
zum Tagessieger, fand ich den Tag ganz brauchbar und es gab das „HR good
finish“ im Funk zu hören (Endanflüge sind GEIL :-). Dann kam der Dienstag…an
diesem Tag wurde zwar nicht geflogen, aber ich sicherte mir trotzdem Platz 1….naja
zumindest an der Bar. Am Abend hatte nämlich der Pilote der HR Geburtstag und
ein paar Freunde und Freundinnen sind vorbeigekommen, was mich riesig gefreut
hat…. Wie der Abend geendet hat könnt ihr Euch sicher denken. Zum Glück
wurde am Mittwoch nicht geflogen, dafür aber ein Brauerei besucht. Der ein oder
andere hatte beim Anblick des Bieres arg zu kämpfen. Donnerstag gings wieder in
die Luft. Cat`s Craddle war angesagt. 2 Horrortaktikfehler die mich jetzt noch
maßlos ärgern, aber am Ende gabs Tagplatz 9. Die Rückholtour war dafür sehr
angenehm, da wir ja nun zu dritt waren und das Abrüsten somit um vieles
leichter ging. Freitag sollte der letzte Wertungstag werden. Da das Wetter mal
wieder anders als geplant kam, wurde kurzerhand im Feldbriefing auf Cat`s Craddle
umgestellt. Wie schon am Vortag flog ich im Teamflug mit der ZJ. Leider machte
eine breitgelaufene Überentwicklung den Heimweg recht schwer. So landete die ZJ
2km vor dem Flugplatz außen. Mit mindestens 200 Puls erreichte ich den
Flugplatz in ca. 50m, konnte aber den geforderten 1km langen geraden Endanflug
nicht mehr durchführen und bekam 20 Strafpunkte. Die 20 Punkte reichten aus um
mich vom 4. auf den 9. Tagesplatz zu schieben. Im Großen und Ganzen war ich
keinen Tag richtig gut, aber dafür auch keinen Tag schlecht. Die doch recht
konstante Leistung reichte am Ende für Platz sieben und in der Juniorenwertung
für den 3. Platz. Damit habe ich mein gesetztes Ziel, die Qualifikation zur
Deutschen Meisterschaft der Junioren, erreicht. Samstag gabs dann ne richtig gute
Party, einschließlich der Ehrung zum Barkönig.