Pünktlich 5:00 Uhr startete unser Bus mit gut gelaunten, aber noch etwas müden Fliegerfreunden aus Langhennersdorf und Mitgliedern, Familienangehörigen und Förderern von unserem Verein in Freiberg. Gegen 5:45 Uhr wurde dann in Chemnitz der größere Teil der Mitreisenden eingesammelt und es ging im Morgendunst in Richtung Hessen zum Berg der Flieger.
Kurz nach 10:00 Uhr trafen wir bei schönstem Sonnenschein in Poppenhausen beim ältesten und einem der erfolgreichsten Segelflugzeugbauer der Welt ein. Manfred Münch, ein Mitarbeiter des Unternehmens „Alexander Schleicher Flugzeugbau“, zeigte uns in einer zweistündigen Führung alle Fertigungsetappen für ein hochwertiges Kunststoffsegelflugzeug. Dabei ging es rückwärts von der Endmontage, über den Metallbau (Fahrwerk, Triebwerkshalterung und Rudergetriebe), die Rumpfmontage (Inneneinbauten), die Lackierung und die Herstellung der Rumpf- und Tragflächenschalen. Wir erfuhren dabei viel Spannendes und gewannen Einblicke in das Unternehmen, welches seit mehr als 80 Jahren am selben Standort mitgewachsen ist. Somit gibt es auch manchen Kompromiss bei Transport und Fertigung und neben viel Handarbeit bei der Flugzeugherstellung wird auch so manches Flugzeugteil treppauf und -ab getragen.
Anschließend ging es zur Wasserkuppe und bei „Peterchens Mondfahrt“ gab es für die vierzig Teilnehmer und den Busfahrer ein leckeres Mittagessen. Nachdem wir gegen 14:30 Uhr die Zimmer zur Übernachtung in der Jugendbegegnungsstätte bezogen hatten, konnte der unverplante Nachmittag zur freien Verfügung genutzt werden. So manch einer stattete dem neuen Funktionsgebäude der Segelflugschule einen Besuch ab, um auf der Terasse bei einem Kaffee dem Flugbetrieb auf der Wasserkuppe zu zuschauen. Die Modellflieger nutzten ebenso das gute Wetter und waren zahlreich zu beobachten. Wer dem Fliegerdenkmal einen Besuch abstattete, konnte auf dem Rückweg die Gleitschirmflieger bei Ihren Startversuchen sehen. Einige besuchten auch die Märchenwiese und kamen auf der Sommerrodelbahn „dem Fluggefühl“ wieder näher.
Nach dem Abendessen in der Jugendbegegnungsstätte schauten wir noch einen von Peter Franke mitgebrachten Film vom Mittweidaer Flugplatz an. Auch ein paar andere historische Bilder von Großrückerswalde sind im Laufe des Abends dann noch aufgetaucht. Da die Nacht durch die Zeitumstellung um eine Stunde kürzer war als sonst, ging es vor Mitternacht ins Bett, um frisch ausgeschlafen am Morgen dem Deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug einen Besuch abzustatten. Zuvor stand noch eine kurze Besichtigung der Ehrenhalle auf dem Programm.
Dag Peters führte uns am Sonntag ab 9:30 Uhr in anderthalb Stunden durch das Museum und zum Schluss bekamen wir auch noch einen Einblick in die Museumswerkstatt. Dort wird gerade an einem historischen Blechsegelflugzeug gearbeitet, dass eines Tages vor dem Museum seinen Platz als Blickfang finden soll. In Hessen wurde im Jahre 2011 das erste Mal ein Segelflugzeug zum technischen Denkmal erklärt und seit vielen Jahren wird mit viel Liebe zum Detail so manches historische Flugzeug vom Förderverein des Segelflugmuseums restauriert.
Nach dem Mittagessen ging es dann gegen 13:30 Uhr wieder in Richtung Heimat. Gegen 18:00 Uhr kamen wir alle wieder gut gelaunt in Chemnitz an. Dieser Ausflug - 24 Jahre nach dem ersten Vereinsausflug zur Wasserkuppe im Jahr 1990 - war sehr schön und hat allen Teilnehmern viel Spaß gemacht. Unser Busfahrer Matthias Zinke, der uns gut und sicher befördert hat, hat ebenso einiges Interessantes über den Segelflugsport erfahren.
Text: AB
Bilder: Uwe B./Peter S.
Weitere Bilder von Jens Grundmann: