Segelfluglager in Celle

(von Uwe Beger / Boris Freier / Daniel Schönherr /Jörg Schreiber / Gerd Däweritz / Christian Wünning / Benjamin Krauss / Horst Franke)

20./21.8.2005
19.8.2005
18.8.2005
17.8.2005
16.8.2005
15.8.2005
13./14.8.2005

Ein Bildbericht von Boris Freier


13./14.8.2005 (Bericht: Uwe Beger)

Ein Segelfluglager auf einem anderen Flugplatz im In- oder Ausland durchzuführen, erfordert immer eine gewisse Vorbereitungszeit.

In diesem Fall wurden auf Initiative der Jugendgruppe hin im November/Dezember 2004 die ersten Umfragen durchgeführt und am 13.12.2004 bekamen die potenziellen Teilnehmer zum ersten Mal einige Infos über den ausgewählten Platz Celle/Scheuen zu Gesicht. Das Datum ist deswegen erwähnenswert, weil wir exakt 8 Monate später mit insgesamt 13 Teilnehmern und demnach am 13.8.2005 die auf der Straße 390 km (=3x130 km) lange Anreise zum Segelfluggelände Scheuen (ca. 10 km nördlich Celle) antraten. Soviel 13, das konnte nicht gut gehen, und nur aus diesem Grund sitzen wir heute hier am Boden und müssen auf besseres Wetter warten.

Doch der Reihe nach.

Auf unserer Einschreibeliste für die Teilnehmer am Fliegerlager tauchten recht schnell ca. 15 Teilnehmer auf und diese Mannschaft ist auch mit nur geringer Fluktuation hier vor Ort:

Beger

Uwe

SFL

Däweritz

Gerd

WF

Franke

Horst

FS

Freier

Boris

Techniker

Gründig

Philipp

Kettner

Wolfgang

SFL, WF

Krauss

Benjamin

FS

Richter

Eric

Schönherr

Daniel

Schreiber

Jörg

Techniker

Stephan

Konrad

WF

Stephan

Yvonne

Wünning

Christian

FS

Nach gewissen Engpässen bei der Beschaffung einer hinreichenden Anzahl von Fahrzeugen mit Hängerkupplung (Herzliches Dankeschön an Jens und Martin!!!), konnten wir immerhin 5 Flugzeuge mitsamt Loggern hierher bewegen.


Leider bewahrheitete sich bis jetzt vor Ort die natürlich schon im Vorfeld argwöhnisch verfolgte Wetterprognose bis jetzt. Deswegen haben wir zunächst den Anreisetag für ein erstes Briefing über die Besonderheiten des Platzes genutzt. Hier gibt es z.B. einen öffentlichen Verkehrsweg, der mitten über die Schleppstrecke führt und bei allen stattfindenen Starts vom Lepofahrer gesperrt werden muss. Das ist schon gewöhnungsbedürftig, wenn noch während das Flugzeug am Seil hängt, wieder PKW und andere Fahrzeuge und Fußgänger mitten über den Platz queren. Das Briefing wurde im Übrigen von Hans-Peter Rasch (Pit) durchgeführt, einem Mann der ersten Stunde in Celle mit großer nationaler und internationaler Erfahrung im Segelflug. Wir sind also in den besten Händen.


Pit hat uns auch in alle anderen Räumlichkeiten eingewiesen und natürlich die Technik des Vereins gezeigt. In der Schulung setzt der Verein mit ca. 120 Mitgliedern voll auf bewährte Technik mit 2xASK13 sowie je 3xK8 und 3xK6. Darüber hinaus stehen den Mitgliedern aber auch DG500, DG100, LS4, Discus sowie ein Schleppfalke und eine Remo zur Verfügung, die in 3 Hallen untergebracht sind und von den Vereinsmitgliedern ganz offensichtlich in bestem Zustand gehalten werden. Das dafür notwendige große Engagement wird, nach meinem bis jetzt gewonnenen Eindruck, von einer kleinen Mannschaft fast schon hauptamtlich tätigen Enthusiasten immer wieder gefordert und gefördert und damit auch auf die übrigen Vereinsmitglieder übertragen.

Nach 24 Stunden auf dem Platz haben wir jedenfalls schon eine große Menge Eindrücke gesammelt, wie man bestimmte Dinge gut machen kann und die vielleicht auch auf uns übertragbar sein könnten.

Da heute keine Wetterbesserung mehr erwartet wird, werden wir jetzt erst einmal Celle erkunden und uns in das regnerische Getümmel des dortigen Altstadtfestes stürzen.








15.8.2005 (Bericht: Uwe Beger)

Heute ist es spät geworden. Aber nicht, weil wir nach der wegen notorischer Kälte und Regen erforderlichen Sauna ewig lange geklönt hätten...

Am Morgen empfing uns beim Erwachen noch ein trister Himmel, allerdings fehlte das schon bekannte Klopfen der Regentropfen auf dem Dach. Immerhin regnete es gestern bis zum Schlafengehen nach gemütlicher Skatrunde. Aber die Prognose und unser Optimismus ließ uns schon daran glauben, heute noch in die Luft zu bekommen. Diese Hoffnung wurde noch gestärkt durch Pits Anruf, der sagte, dass er zwar erst noch heute vormittag in die Werkstatt müsse, aber dass er schon glaube, dass wir heute noch fliegen könnten. Darüber hinaus teilte er mit, dass uns der Schlepp-Mose (100 PS Rotax) nur heute und dann erst wieder frühestens Donnerstag zur Verfügung stehen würde. Dementsprechend versammelte sich die Manschaft nach einem ausgiebigen Frühstück an den Hängern und wir rüsteten alle Flugzeuge auf. Die potenziellen Umschüler auf Phoebus und Jantar kümmerten sich dabei unter erfahrener Anleitung natürlich gleich um "ihren" Typ. Immer noch vermuteten wir, nochmals mehr oder weniger nass zu werden, trotzdem begannen wir ca. 13:15 mit dem ersten Start im Mose-Schlepp. Auch für den Mose und seinen Piloten Pit war ein Puchacz etwas Neues, so dass erst ein einsitziger "Teststart" zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten durchgeführt wurde. Danach begannen wir mit der Ausbildung und den ersten Flügen der mitgereisten Lizenzpiloten in neuer Umgebung. Die direkte Nähe des Flugplatzes Celle-Arloh (2 km Luftlinie) verführte den einen oder anderen dazu, zunächst "falsch abzubiegen", aber trotz dieser kurzen und nicht vollendeten Verfehlungen sind am Ende doch wieder alle auf dem Segelfluggelände in Scheuen angekommen. Bemerkenswert ist, dass die Basis bei Beginn bei ca. 350 m lag, dass man sich in dieser Höhe aber durchaus schon ein Weilchen halten konnte. Nach weniger als einer Stunde lag die Basis bei ca. 800 m und die Steigwerte bei ca. 1,5 m/s. Noch eine Stunde später lagen mehr als 1000 m als Basishöhe vor und die Steigwerte hatten sich nochmals verbessert. Genauere Angaben verbieten sich, da ich nicht in den Verdacht unlauterer Angaben kommen möchte.

Nach 18 F-Schleppstarts holten wir noch die 320PS-10Zylinder-Eigenbau-Dieselwinde heraus, um den letzten Piloten ohne Start ihre Chance zu gönnen. Leider hatten wir bei diesen Starts doch zuviel Seitenwind, so dass die Ausbildung von Christian heute noch nicht so recht voran kommen konnte. Nicht bloß der späte Beginn, sondern auch die Tatsache, dass jedes Segelflugzeug per Hand zurückgeholt wird, führten zu einer letzten Landung um kurz vor 19:00 Uhr lokaler Zeit.(Klicken zur Großansicht) Beim Rücktransport des heute leider nicht geflogenen Phöbus stellten wir noch fest, dass zu lange Stillstandszeiten nicht gut fürs Fluggerät sind. Siehe Bild! Zu sehen ist die Tragflächenunterseite des heute Mittag am Start abgestellten Phöbus. Das nette Tier hatte einen guten Appetit entwickelt, denn mindestens 4 fette Fliegen hatten im Netz schon ihr Leben ausgehaucht. Ab morgen muss der Phöbus mit ins Rennen.


Das Abendessen (Chili con carne á la Gerditz), die Auswertung und Nachbereitung zogen sich ebenfalls noch ein bißchen hin. Auch die Streckenführungen für die zu erwartenden guten Tage waren zu erarbeiten. Wir haben jetzt unseren Katalog mit FAI-Strecken von 100 km bis ca. 350 km und hoffen, davon viel abzuarbeiten. Laßt Euch überraschen.


16.8.2005 (Bericht: Boris Freier)

Heute früh war es etwas anders: es weckte uns nicht das Gebrabbel des Regens am Zelt, sondern das laute "Brötchen sind da!" vom Brötchenholer Uwe. Jedoch war noch eine relativ tiefe geschlossene Wolkendecke über uns, die uns das Frühstück sehr gemütlich gestalteten ließ.

Nach dem Putzen der Flugzeuge präsentierte Uwe uns in einem Briefing noch seine ausgearbeiteten Streckenvorschläge für das Gebiet hier. Dabei stellte sich heraus, dass die oft extra gekauften Hannover-ICAO-Karten recht unnütz sind, denn mit den bei uns meist sowieso vorhandenen Berliner ICAO-Karten lässt sich hier ebenso gut hantieren.


Nach all dem hatte sich die Wolkendecke auf ein gut fliegbares Niveau gehoben. Also: ausräumen, diesmal auf die Ostseite des Platzes. Es begann ein schöner Winden-Flugbetrieb (an dem auch einiger Celler Flieger teilnahmen), dessen Gemütlichkeit nur durch ständiges Flugzeug-Zurückgeschiebe gestört wurde...

Thermik, zumindest streckenflugtaugliche, entwickelte sich leider nicht so richtig, allerdings hatten wir einige längere (30 Minuten...) Runden am Platz. Christian kam als einziger Flugschüler mit 10 Schulungsstarts im Doppelsitzer voll auf seine Kosten.


Daniel machte seine ersten Starts im Phoebus, Yvonne flog erstmals Jantar und als Sahnehäubchen konnten Eric und ich einige Runden im 19m-Kestrel fliegen: das erste Mal offene Klasse! Ein gutes Gefühl, eine Ka-8 ehrfürchtig in der Luft zu dir blicken zu sehen. Leider nahm die Thermik im Tagesverlauf weiter ab, so dass das Vario außerhalb -0,7 bis 0 m/s nichts kannte. Aber alles klappte prima und gegen sechs Uhr verankerten wir wieder die Flugzeuge am Abstellplatz. Unser Wirtschafter Gerd war inzwischen einkaufen gefahren und bereitete heute heimatgetreu echt erzgebirgische Kartoffeln mit Quark, Butter und Leberwurst. Nachdem sich die Meute vollgestopft hatte, musste eben noch schnell der Tagesbericht geschrieben werden, gleich wird der Tag beim Tischtennisspielen ausklingen...


17.8.2005 (Bericht: Uwe Beger)

Nachdem wir gestern noch den Flugplatz ganz für uns hatten und die Flugzeuge zum Teil wie die Wolgatreidler an die Startstelle transportiert hatten, wendete sich heute das Bild. Das hatte ganz offensichtlich mit den massiven Entzugserscheinungen der Celler Segelflieger zu tun, die in den letzten 5 Wochen nach ihrer Aussage überhaupt kein Wetter hatten. Trotzdem ging es erst einmal nicht so los, wie wir uns das Ganze erhofft hatten, denn auch heute hatten wir wieder 7-8/8 Bedeckung beim ersten morgendlichen Blick zum Himmel, was aber die Celler nicht davon abhielt, gegen 10:00 Uhr in hellen Scharen auf dem Flugplatz „einzufallen“ und sage und schreibe 12 Flugzeuge im aufgerüsteten Zustand oder per Hänger an die Startstelle zu schaffen. Von Ka 8 bis zum Duo Discus war alles dabei (Ka 6, LS 4, LS 8, Discus 2a, ASW20, ASW 28, Glasflügel Libelle).

Alle diese Flugzeuge wurden dann ab ca. 11:45 Uhr in den mehrheitlich grauen Himmel gehängt und verschwanden mehr oder weniger schnell in Kursrichtung der jeweils geplanten Strecken. Na ja, so genau wußte man das natürlich nicht, weg waren sie aber erst einmal. Auch wir unternahmen diese Startversuche und blieben ebenfalls hängen. Der Biß, auf Strecke zu gehen, war bei einer Basis von knapp über 800 m zu Beginn und wirklich wenig Wolkenkonturen, nicht allzu ausgeprägt. So kam es, dass Jörg den Jantar reumütig zum Platz zurücklenkte, Daniel und Boris im Puchacz ihr Heil in der Landung auf einem benachbarten Segelflugplatz suchten, Yvone und Philipp in Phöbus und Pirat gar nicht erst abflogen und nur Uwe im Kestrel sich etwas vom Platz absetzen konnte. Auch auf Strecke besserte sich die Wettersituation nicht. Einzig Richtung Fläming (Lüsse) wurde es nach 2 Stunden Flugzeit etwas heller, aber da war die Luft schon einigermaßen 'raus. In der zweiten Runde (ab ca. 16:15) hatte dann Eric noch den Jantar für knapp 2 Stunden unter dem Allerwertesten, aber in eine brauchbare Strecke konnte er die dann schon etwas gebesserte Wettersituation auch nicht ummünzen. Umso erstaunter mußten wir feststellen, das die Piloten aus Celle dem Wetter immerhin weit mehr als 400 km abgerungen hatten. Wir haben aslo noch eine Menge zu lernen. Aber immerhin konnten Christian im Puchacz sowie Horst und Benjamin auf Phöbus auch wieder eine Menge dazulernen, so dass beim abendlichen Grill kein Frust aufkam, sondern ein weiterer schöner Fliegerlagerabend ausklang.


18.8.2005 (Bericht von Daniel/Jörg/Gerd)

Tag begann recht optimistisch: Theeeeermik(!!!) im Zelt. Toptherm versprach außerdem mäßige bis gute Blauthermik mit ordentlich Wind. Naja, erstmal ordentlich gefrühstückt (es gab nicht nur Eier), die Flugzeuge vom morgendlichen Tau befreit (Martins Wischer funktionieren hier sehr gut) und alles an den Start gebracht. Mittlerweile haben auch die Celler Piloten ihre Flugzeuge am Start aufgerüstet und für Streckenflüge vorbereitet. Wir reihten uns hinter den Einheimischen in der Startreihenfolge ein. Bei Aufbau auf der 09 geht es beim Landen übigens im Endteil über endlos Wald bzw. unlandbares Gelände. Dafür steht steht knapp nördlich des Endteils fast immer der Hausbart zur Verfügung. Im Bild sieht man den Auslöser, eine Kiesgrube. Außerdem zu sehen ist der „Hermannsburger Weg“, der den Flugplatz schneidet und für Windenstarts sowie Weitlandungen vom Lepo-Fahrer gesperrt werden muss.


Nach einigen „Thermikschnüffel-Schulungsstarts“ wurden die ersten „wach“ und haben sich an die Winde gehängt. Als wir sahen, dass die Segler in der Luft blieben und Höhe gewannen, starteten auch wir: Eric im Jantar, Boris und Gerd im Puchacz, Yvonne im Phöbus und Jörg im Kestrel. Blau war’s, windig ebenfalls… mmh und die Thermik war seeehr zerrissen, aber es ging nach oben. Wir Großrückerswalder hingen kurz darauf alle im „Hausbart“, der uns auf 900 Meter brachte. Im Funk hörten wir bereits, wie sich die Celler mühten. Uns ging’s ähnlich. Jörg und Eric versuchten zusammen gegen den Wind zu fliegen. Bis nach Oppershausen (gemütlicher Platz südöstlich von Scheuen) ging es zäh. Aber dann: Der Papst kam nach Köln und mit ihm ging die Thermik. Nach mehreren missglückten Versuchen gen Osten weiterzufliegen, gaben wir entnervt auf und gingen auf Heimkurs, begleitet von ebenfalls resignierenden Einheimischen. Der Doppelsitzerbesatzung erging es ähnlich: Sie besichtigten Eschede, die Umgebung drumherum und flogen dann auch……. heim. Wie schade!!! Nach und nach fuhren alle die Fahrwerke aus (oder sie waren schon draußen) und landeten in Scheuen. Die gut eingespielten Celler Teams konnten uns auch heute wieder mehr als toppen. Um die 280 km wurden trotz der Mühen (bei Blauthermik Blasen basteln) erreicht.

Am Abend gab’s nach intensiver Küchenarbeit Spaghetti für alle. Garniert mit Sauce a`la Bolognese und Carbonara wurden kräftig die Schmerzgrenzen der Bauchdecken ausgelotet. Diesen wahren Erlebnisansturm konnte man nur mit harten Drogen entgegentreten. Und so kam erstmals, auf Anregung von Horst, Absinth zum Einsatz. Ein Weizen als Zugabe und der verkorkste Tag wurde wieder erträglich. Schau mer mal, was der morgige Tag so bringt.


19.8.2005 (Christian, Benjamin, Horst)

Auch dieser Tag begann wieder mit schönem Wetter aber noch etwas unmotivierten Gesichtern.



Thermikzeiger in Form von Cumuli bekamen wir erst am Nachmittag zu Gesicht. So blieb uns der Vormittag zum gemütlichen Frühstücken, Ausräumen und letzter Doppelsitzer-Ausbildung, die mit Seilrissübung begann und für Christian mit erfolgreich bestandener A-Prüfung ;-)



Thermik-Starts waren den ganzen Tag Glücksspiel – erst mit mehrfachem Starten und Suchen waren längere Flüge möglich. Der Puchacz mit Daniel/Boris und Gerd/Philipp war weniger in der Luft als unsere Yvonne, die selbst mit mehrheitlich ausgefahrenem Fahrwerk im Phoebus gute 2 ½ Stunden erfliegen konnte. Horst fand im Pirat gleich beim ersten Start Thermik und konnte mit 63,4 km (OLC sogar 80 km) bis Verden-Flugplatz seine Strecke zur Lizenz, eine Außenlandung und außer der Silber-C-Strecke auch die Startüberhöhung von 1000 m erfüllen. Der Jantar wurde von Jörg in zwei und Eric in einem Versuch in die Höhe gequält. Uwe brachte in der Kestrel reichlich 100km zu Wege. Ein besonderes Highlight war der 2h-Flug in der DG-1000 von Christian. Nach längerer Bodenakrobatik ging es ab 600m Höhe richtig gut und bis auf Gipfelhöhe von 1.700m. Fluggefühl und Geschwindigkeit können fast schon mit Airlinern mithalten. Die Rückkehr des Schlepp-Falken am Abend bot die Möglichkeit, Benjamins F-Schlepp-Ausbildung zu einem guten Ende zu bringen…

Nachdem die Flugzeuge abgerüstet und vor dem erwarteten Regen und Sturm gesichert wurden, war Auswertung der besonderen Art angesagt: A-Dresche für Christian von (fast) allen Mitfahren und Cellern. Eine prima Idee ist auch die große „Medaille“ der Scheuener, die jeder Frei-Flieger umgehangen bekommt und auf deren Rückseite alle Flieger seit 1971 verewigt sind.




Nachdem endlich auch Horst mit Philipp und Boris von der „Außenlandung“ mit dem abgerüsteten Piraten zurück waren, konnten wir in Ruhe bei Pizza und Ratzeputz – einer Celler Kräuter-Spezialität mit 58 Umdrehungen – den Tag ausklingen lassen…

Als Fazit dieser Woche bleibt für alle ein herrliches Gruppenerlebnis, das sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wenn sich auch das erhoffte Streckenflug-Wetter nicht zeigte, konnten doch alle gestellten Ausbildungsziele abgeschlossen werden. Wir hatten die Chance und das Glück, einmal über den Tellerrand heraus zu blicken. Viele überaus positive Eindrücke vom Platz und den Celler Vereinsmitgliedern lassen auf eine Wiederholung eines solchen Lagers in ein bis zwei Jahren nur hoffen. Bis dahin lässt sich dann sicher noch einiges an unserer Hänger-Ausrüstung verbessern – Anregungen dazu gab es hier zu hauf. Ein herzlicher Dank geht an Kette und Uwe, die uns nicht nur bei der Ausbildung mit all ihrer Kraft unterstützten. Dies reicht vom Brötchen holen über die Versuche, den Puchacz alleine wieder zur Startstelle zu schieben bis zum Überblick über unsere Finanzen und Flugzeiten. Ein Dank auch an unsere daheim gebliebenen Vereinskameraden, die uns die Flugzeuge für diese Woche überlassen haben. Solltet ihr die Segler in dieser Woche und an den beiden Wochenenden vermisst haben, dann gibt’s nur eines: Das nächste Mal wird mitgefahren!


20./21.8.2005 (Abschlußbericht: Uwe Beger)

Inzwischen ist die ganze Mannschaft heil wieder zu Hause eingetroffen und mein voller Schreibtisch hat prompt verhindert, den Abschlußbericht zu verfassen. Jetzt ist auch dort wieder mehr Luft und ich möchte noch ein paar Zeilen zu unserem Aufenthalt in Celle liefern.

Leider war die Wetterprognose auch für den letzten ganzen Tag überhaupt nicht gut. Die bereits weitgehend abgerüsteten Flugzeuge blieben also nach dem Frühstück da, wo sie waren, beziehungsweise der Puchacz wurde noch abgerüstet. Auf der Hinfahrt hatten wir noch ein paar leichte Probleme mit ungünstig beladenen Hängern gehabt. Deswegen wurde die Beladung geprüft und darauf geachtet, die zulässige Stützlast des jeweiligen Zugfahrzeuges auszunutzen. Ein weiterer Punkt war, dass bei zwei Hängern mit eingebauter Schlingerdämpfung durch Fahrten mit gefetteten Kugelkupplungen die dämpfende Wirkung verloren gegangen war. Entfetten brachte auch hier wirkungsvolle Abhilfe. Das frustrierende Wetter hätte eigentlich auch eine frühere Abreise erzwingen können, aber da gab es noch zwei Ereignisse, die wir nicht versäumen wollten und die unserem Aufenthalt noch einen richtigen Abschluß lieferten.

Nur einige Kilometer von Celle entfernt, in Steinwedel bei Lehrte, fand nämlich ein großer Modellflugtag statt. Nun kann ich von mir nicht sagen, Ahnung vom Modellflug zu haben, aber vielleicht war das Gebotene gerade deswegen so beeindruckend. Eine Boeing 727 und einen Airbus A320 als, natürlich düsengetriebene, Großmodelle fliegen zu sehen, und das unter der frequentierten Platzrunde von Hannover-Langenhagen, ist schon gewaltig.



Es waren Modelle mit einer Flugmasse von beinahe 70 kg zu sehen mit Spannweiten von über 7 m.



Ein ASH25-Modell mit 12 m Spannweite war leider mangels Schleppflugzeug nicht in der Luft zu sehen.



Das Schärfste aus meiner Sicht war ein Extreme 3D Hubschrauber. Dieses Teil flog Figuren, da sahen vorbeifliegende Libellen einfach blaß aus. Der Pilot flog diesen Hubschrauber absolut meisterlich!!! Im Bildhintergrund wird das Teil nach starker Vorführung und ebensolchem Beifall gerade von dannen getragen.


Nahtlos schloß sich daran ein, haltet Euch fest, bayrischer Abend, an, der gleichzeitig unser Abschlußabend war. Ein Celler Vereinsmitglied mit entsprechender Abstammung kümmert sich seit einigen Jahren darum, einmal pro Jahr einen derartigen Abend mit bayrischen Originalzutaten (Weißwürste, Leberkäs, Radisalat, Weißbier usw.) zu Wege zu bringen. Der bei der Veranstaltung herumgehende Hut bringt ihm dabei hoffentlich die Unkosten herein und dem Verein eine kleine Spende aus dem Überhang. Wir haben den Abend genutzt, um nochmals mit vielen Cellern zu klönen, die uns sehr gute Gastgeber waren und bei gelegentlichen Fragen immer sofort, freundschaftlich und kompetent unterstützt haben. Es hat viel Spaß gemacht, bei Euch zu fliegen.



Vielen Dank Pit, Edo, Rolf, Volkard und Ihr vielen anderen!!!


[ zurück ]   [ HOME ]
© 2005 Fliegerclub Großrückerswalde e.V.
www.segelflug.de/groruewa